Dr. Imre Brody (1891 - 1944)

verstorben im KZ Mettenheim

 

Brody wurde 1891 in Gyula/Ungarn geboren, er war Physiker und absolvierte seine Studien in Budapest. Seine Doktorarbeit schrieb er über die chemische Konstante der aus einem Atom bestehenden Gase. Zuerst arbeitete er als Lehrer an einem Gymnasium, dann war er Assistent des Lehrstuhls für praktische Physik.

 

Am Anfang seiner Laufbahn führte er mehrere theoretische Experimente durch: er beschäftigte sich dabei insbesondere mit spezifischer Wärme und mit Molekularwärme. Ab 1920 arbeitete er für kurze Zeit in Göttingen.

 

1923 kehrte er nach Ungarn zurück und arbeitete bis ans Ende seines Lebens als Physiker in der Fabrik Tungsram, einem bedeutenden Hersteller von Glühbirnen.

 

Seine wichtigste Erfindung stammt aus dem Jahre 1930: Das wesentliche seiner Erfindung ist, dass er statt Argon die Glühbirnen mit Krypton befüllte. Da dieses neue Gas sehr teuer war, arbeitete er mit seinen Mitarbeitern das Verfahren aus, wie Krypton aus der Luft gewonnen werden kann, ohne dass dabei die Luft in ihre Bestandteile zerlegt werden muss. Die Herstellung der mit Krypton gefüllten Glühbirnen begann 1937 in Ajka, wo zunächst das Gas gewonnen wurde, und in Budapest, wo dann die Birnen hergestellt wurden. Danach arbeitete Brody an weiteren Lichtquellenproblemen.

 

Er blieb mit seiner Familie weiter in Ungarn – auch nach der deutschen Okkupation, obwohl ihm sein Arbeitgeber die Beantragung seiner Befreiung angboten hatte - was er jedoch abgelehnte. Dies bedeutete den sicheren Tod: Er wurde von den Nationalsozialisten nach Deutschland deportiert und starb dort am  25. November 1944 als KZ-Häftling im Lager Mettenheim im Landkreis Mühldorf. Zuvor war er im Waldlager interniert; von dort war er dann am 11.11.1944 in das Lager Mettenheim überstellt worden.

 

Dr. Imre Brody

 

 

Dateikarte aus der Häftlingskartei, welche die Überstellung von Dr. Brody in das Lager Mettenheim zeigt

 

 

Auszug aus der Totenliste der KZ-Lager bei Mühldorf