KZ - Lager und Friedhöfe

Das Ende der Lagergruppe bei Mühldorf

Das Ende der Lagergruppe Mühldorf zeichnete sich spätestens im März 1945 ab, als die Alliierten immer näher rückten. In diesem Monat waren schon kranke Häftlinge der Mühldorfer Lager in die Lager Kaufering III und Kaufering IV gebracht worden, wobei zahlreiche der geschwächten Häftlinge - etwa 750 - schon auf dem Transport dorthin den Tod fanden.

Daneben wurden die Lager in Mittergars und Thalham geräumt, die Häftlinge nach Mettenheim und ins Waldlager gebracht.

Am 26.4.1945 waren dann in Mühldorf noch Häftlinge wie folgt untergebracht:
  • Mühldorf (M1 und Waldlager): 4929 männliche und 295 weibliche Häftlinge
  • Zangberg: 60 Häftlinge

  • gesamt: 5284 Häftlinge

Am 27.4.1945 kam es zum letzten "Evakuierungstransport" aus den Lagern bei Mühldorf: ca. 3600 Häftlinge wurden in Eisenbahnwaggons verladen und mit unbekannten Ziel weggefahren. Gerüchte sprachen von Vernichtungslagern und dem Gebiet der Alpenfestung im Gebirge. Nach mehreren Irrfahrten und zahlreichen Wirren wurden die Häftlinge  -144 von ihnen hatten auf diesem Evakuierungstransport den Tod gefunden - schließlich am 30.4. in Tutzing und Seeshaupt von den Amerikanern befreit.

Diejenigen Häftlinge, die in den Lagern bei Mühldorf verblieben waren, sollten schließlich im Waldlager konzentriert werden. Anschließend sollte das Lager dann von der deutschen Luftwaffe bombardiert werden. Dazu kam es jedoch nicht mehr, da am 1. und 2. Mai die Amerikaner in das Lager einrückten und die Häftlinge befreiten.

Erst am 4. Mai dagegen kam den kranken Häftlingen Hilfe zu teil - Häftlinge, die zu schwach waren, das Lager aus eigener Kraft zu verlassen. Der Bericht "Incident at Ampfing" beschreibt die Situation.

Geschichtswerkstatt Mühldorf e.V.