KZ - Lager und Friedhöfe

Zahlreiche Konzentrationslager im Landkreis mit Tausenden von Toten, aufgefundene Massengräber, Ermordete der Todesmärsche von Buchenwald/Flossenbürg – das war die Situation wie sie sich 1945 nach Kriegsende darstellte.

Die Toten aus den Massengräbern und den Konzentrationslagern sollten nunmehr auf eine würdige Art und Weise aus ihren anonymen Massengräbern exhumiert und in würdigen Gräbern bestattet werden. Dazu wurden in den Landkreis Mühldorf und Altötting mehrere Friedhöfe eingerichtet oder auch schon bestehende Friedhöfe erweitert, um so den Toten eine letzte Ruhestätte zu ermöglichen.

Einige der kleineren Grabstellen wurden später wieder aufgelöst, die Toten in die großen Ehrenfriedhöfe nach Dachau und Flossenbürg gebracht.

Die folgende Aufstellung zeigt eine Übersicht über die einzelnen Grabanlagen

  

KZ – Friedhof Mühldorf

500 Häftlinge aus dem Massengrab im Mühldorfer Hart wurden dort beerdigt. Der Friedhof existiert noch und befindet sich gegenüber dem neuen Friedhof an der Ahamer Straße.

 

Die Anzahl der Opfer wird im Friedhof selbst auf 480 beziffert.

 

KZ – Friedhof Neumarkt

400 Häftlinge der Konzentrationslager bei Mühldorf wurden dort beerdigt. Der Friedhof existiert noch und befindet sich oberhalb des Staudacher Bergs.

Im Friedhof selbst wird die Anzahl der Opfer auf 392 beziffert.

  

KZ – Friedhof Ampfing

253 Häftlinge der Konzentrationslager bei Mühldorf wurden dort beerdigt. Der Friedhof wurde 1954 aufgelöst.

Andere Quellen sprechen von 303 bzw. 275 dort beerdigten Opfern.

 

KZ – Friedhof Kraiburg

242 Häftlinge der Konzentrationslager bei Mühldorf wurden dort beerdigt. Der Friedhof existiert noch als Gräberfeld auf dem Kraiburger Dorffriedhof. Neben den KZ-Häftlingen sind dort auch einige der Opfer des Todesmarsches von Buchenwald/Flossenbürg beigesetzt

 In anderen Quellen  wird die Zahl der beerdigten Opfer auf 250 beziffert.

 

KZ – Gräber im Parkfriedhof Ecksberg

17 Tote aus den Konzentrationslagern bei Mühldorf waren dort in Einzelgräbern beerdigt (Schreiben der Schlösser- und Seenverwaltung vom 7.3.60). Daneben existierte ein Sammelgrab mit 11 Zwangsarbeitern. Die Gräber existieren heute nicht mehr.

KZ – Friedhof Burghausen (Landkreis Altötting)

250 KZ-Opfer - laut anderen Quellen 253 - aus dem Landkreis Mühldorf wurden dort bestattet. Der Friedhof existiert noch und befindet sich am Ende der Burganlage.

 

KZ – Friedhof Altötting (Landkreis Altötting)

Dort wurden KZ-Opfer aus dem Landkreis Mühldorf bestattet. Der Friedhof befand sich an der Stinglhammerstraße und wurde 1956 aufgelöst. Wahrscheinlich wurden dort etwa 250 Opfer bestattet.

 

KZ – Gräber in Tegernbach

11 Opfer des Todesmarsches von Buchenwald/Flossenbürg waren auf dem Friedhof an der Dorfkirche Tegernbach beerdigt worden. Die Gräber existieren nicht mehr, der Friedhof wurde 1958 aufgelöst, die Toten nach Flossenbürg überführt.

KZ – Gräber Obertaufkirchen

23 Opfer der Konzentrationslager bei Thalham wurden dort in elf Einzelgräbern und einem Massengrab beigesetzt. Die Gräber wurden am 25.05.56 aufgelöst, die Toten nach Dachau verbracht.

 

KZ-Gräber

Erharting (1 Grab), Lohkirchen (3 Gräber), Niederbergkirchen (5 Gräber), Schönberg (2 Gräber), Niedertaufkirchen (1 Grab), Oberneukirchen (1 Grab)

Es handelt sich jeweils um Opfer des Todesmarsches. Die Gräber wurden 1956-1958 aufgelöst, die Toten nach Dachau überführt.

 

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