Die Herkunft der Häftlinge

Wie auch die meisten der männlichen Häftlinge, stammte der Großteil der weiblichen Häftlinge aus Ungarn.

Der Weg in die Mühldorfer Lager gestaltete sich dabei für die meisten als Alptraum: Nach strapaziösen Fußmärschen in Ungarn wurden die Frauen auf engsten Raum eingepfercht in Bahnwagons und oftmals bis zu 16 Tagen in die Dachauer Außenlager transportiert - oftmals tagelang ohne Wasser oder Verpflegung.

Der Weg in die Dachauer Außenlager wird anschaulich von der Ungarin Maria Tuszkay beschrieben. Sie war zwar nicht in einem der Mühldorfer Lager interniert, sondern in Kaufering. Da jedoch Kaufering ebenso wie Mühldorf eines der Dachauer Außenlager war, dürfte der Weg der Ungarinnen in die Lager bei Mühldorf sich nicht grundsätzlich unterschieden haben.

Etwa 90 % der Frauen in den Mühldorfer Lagern waren Jüdinnen (10).

 

Im folgende eine stichwortartige Beschreibung zweier "Lagerschicksale", weibliche KZ-Häftlinge, deren letzte Station eines langen Leidens als KZ-Häftling das Waldlager bei Mühldorf war.
Livia Elvira Friedmann

geboren in Somorja bei Bratislava. 'Zunächst im Ghetto Nagymagyar, dann gefangengehalten in der Synagoge von Dunaszerdahely (heute Slowakei), von dort nach Auschwitz deportiert. Später in den Michelwerken in Augsburg, ab April 1944 im Waldlager bei Mühldorf

Ebi Grünblatt

geboren 1929, in Kallosemeny in der Synagoge gefangengehalten, dann im Ghetto Nyiregyhaza. Am 22.5.1944 Ankunft in Auschwitz. Nach Plaszow und erneuter Haft in Auschwitz, Zwangsarbeit in Augsburg bei der KUKA- Maschinenfabrik. Kurz vor Kriegsende kam sie ins Waldlager nach Mühldorf.

 

zitiert nach:

Edith Raim: Frauen in den Dachauer KZ-Außenlagern Kaufering - Nationalsozialistische Vernichtungspolitik gegenüber Jüdinnen; 

in: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit: Spuren des Nationalsozialismus; München 2000

 

 

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